Bockkäfer (Familie Cerambycidae)

 

 

 

 

 

Die Käfer dieser Familie sind oft groß (manchmal bis 4 cm), in Mitteleuropa kommen  ca. 230 Arten vor. Auffällig sind die oft sehr langen, gebogenen Fühler ("Bockshörner"), sie haben der Familie den Namen gegeben.

Die Larven leben meist im Holz. Dabei kann man sie nach ihrer Biologie (nicht nach der Verwandtschaft!) vereinfacht in 2 Gruppen teilen: Larven, die im Totholz leben und solche, die lebendes Holz bewohnen und befressen.

Die Totholzbewohner fanden vor der Bewirtschaftung der Wälder durch den Menschen reichlich Nahrung, sind heute aber meist sehr selten oder vom Aussterben bedroht, da durch die moderne Forstwirtschaft nur mehr wenig bis kein Totholz in den Wäldern vorhanden ist. Die Bewohner lebendes Holzes machen sich dagegen beim Waldbesitzer oft unbeliebt, weil sie das Holz durchlöchern und dadurch seine Wert mindern.

Großer Augenfleckenbock, Mesosa curculionides, gefunden im Schulpark in Katzelsdorf / Leitha am 21. April 2008 von Theresa Posch und Apollonia Schneider, 5G.

Die Larven dieses seltenen Käfers leben in toten, trockenen Ästen von Eiche, Linde, Ulme und Nussbaum. Da unser Käfer unter der Eiche beim Aufgang zum oberen Sportplatz gefunden wurde, kann man vermuten, dass sich seine Larve in den Ästen dieses Baumes entwickelt hat.

Scheckhorn-Distelbock, Agapanthia villosoviridescens, gefunden von Berger Lennard und Hautz Marwin, 2d-Klasse, bei einer Wanderung im Rosaliengebirge (Waldjugendspiele) am 19. Mai 2010.  

Die Larven leben - für Bockkäfer eher unüblich - nicht in totem Holz, sondern im Stengelmark von Disteln. Die (ohne Fühler) etwa 1,5 cm langen Käger kann man ab Mai finden.

Gelbbindiger Zangenbock, Rhagium bifasciatum, gefunden im Schulpark am 16. Mai 2008 von Michaela Wittmann, 1C.

Der Gattungsname "Zangenbock" kommt von den kräftigen "Kiefern" (Mandibeln) der Käfer.

Die Larven leben in totem Holz, überwiegend von Nadelbäumen. Die etwa 2 cm langen Käfer sind aufgrund der Färbung mit keiner anderen Art zu verwechseln. Sie sind von Mai bis August zu finden, meist auf Blüten.

Eichen-Zangenbock, Großer Zangenbock, Rhagium sycophanta, gefunden in Katzelsdorf / Leitha am 26. Mai 2010 von Nina Baumgartner, 1C.

Die Larven leben in totem Holz, überwiegend von Eichen. Die Käfer sind mit bis 3 cm Länge die größte Art der Gattung, daher auch der Name "Großer Zangenbock". Sie sind von Mai bis August zu finden und besuchen auch Blüten.

rechts: Rückenansicht, unten: Portraits von vorne bzw.seitlich, alle Fotos vom selben Tier

Dunkelschenkeliger Kurzdeckenbock, Molorchus minor, gefunden in Lanzenkirchen am 24. März 2011 von Gregor Herzog, 2a-Klasse,

Der Gattungsname "Kurzdeckenbock" kommt von den verkürzten Vorderflügeln (= Flügeldecken), die den größten Teil der häutigen Hinterflügel frei lassen. Ein weiteres auffälliges Merkmal sind die verdickten Schenkel.

Die Larven leben in totem Holz, überwiegend von Nadelbäumen.

Zimmermannsbock, Acanthocinus aedilis, gefunden in Lanzenkirchen am 24. März 2011 von Gregor Herzog, 2a-Klasse,

Die Larven leben in abgestorbenem Holz, vorwiegend von Kiefern. Die Käfer erscheinen ab März.

Mit bis zu fünffacher Körperlänge sind die Fühler der Männchen unter den heimischen Bockkäfer-Arten rekordverdächtig