Asseln |
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[Asseln][Ruderfusskrebse]
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Die Asseln (Isopoda) sind eine Ordnung,
die zur Klasse der Krebse
(Malacostraca) gehört.
Asseln sind 3 - 12 mm
groß. Sie sind Pflanzenfresser. Daher gehören Asseln in der Biologie zu den
ersten Zersetzern.
Sie haben sieben Beinpaare
und eine gleich bleibende Zahl von Körpergliedern. Die Kiemen
sitzen an den hinteren Beinen.
Der ursprüngliche Lebensraum
der Asseln ist das Meer. Sie sind aber auch im Süßwasser zu
finden. Eine kleine Gruppe – die Landasseln
– hat das Wasser verlassen, aber durchweg ihre Kiemenatmung beibehalten.
Die Landasseln (Oniscidea) sind eine an Land lebende Unterordnung der Asseln.
Sie sind die einzigen dauerhaft an Land lebenden Krebstiere.
Weltweit gibt es etwa 3500 verschiedene Landasselarten. In
Deutschland kommen etwa 50 Arten vor, die unterschiedlich stark an das Landleben
angepasst sind.
Sie erreichen eine durchschnittliche Größe von 3 - 20 mm.
Lebensweise
Die Cuticula (Außenschicht) der Landasseln besteht aus Chitin,
besitzt aber keine Wachsschicht, bei trockener Luft sind die Wasserverluste
durch Verdunstung daher extrem groß. Sie sind auf relativ hohe Luftfeuchtigkeit
angewiesen und bevorzugen feuchte Standorte mit geringer Beleuchtungsintensität.
Deshalb sind die Tiere vor allem im Sommer
nachtaktiv und verbergen sich tagsüber unter Steinen, Rinde oder in der
Vegetation. Im Frühjahr und Spätherbst nimmt die Aktivität am Tage wieder
deutlich zu. Dabei bilden sich häufig große Ansammlungen von Tieren. Asseln meiden landwirtschaftlich genutzte Böden ebenso wie
saure Böden und kommen vorwiegend im oberflächennahen Bereich lockerer,
grobporenreicher und kalkhaltiger Böden vor. Ihre Raumansprüche sind relativ
gering, so dass sie auch unter Steinen und in der Nähe von Häusern leben können.
Im Bodenkörper erreichen sie eine mittlere Siedlungsdichte von etwa 50 - 200
Individuen pro m² Bodenausschnitt
Ernährung
Landasseln gehören
gemeinsam mit den Springschwänzen
(Collembola), verschiedenen Milben und Tausendfüßern zur typischen Fauna der
Bodenoberfläche und spielen eine wichtige Rolle als Destruenten
organischen Materials, sind also von großer ökologischer Bedeutung als
Zersetzer und Humusbildner.
Sie ernähren sich vor
allem von zerfallendem pflanzlichem Material, weiters von Pilzen, Spinneneiern, Insektenkadavern und Vogelkot.
Zusätzlich fressen
sie ihren eigenen Kot mehrmals wieder auf, wodurch dieser besser aufgeschlossen
und weiter verdaut wird. Dadurch beteiligen sie sich an der Zersetzung der
organischen Substanz im Boden. Durch die zusätzliche Aufnahme
von Sand und anderen mineralischen Bestandteilen des Bodens bildet der Kot wie
bei den Regenwürmern Ton-Humus-Komplexe, die als Bodenbestandteile
wichtig sind.
Fortpflanzung
Asseln sind, von einigen
Ausnahmen abgesehen, getrenntgeschlechtlich. Die Geschlechtsreife erreichen die Tiere
artabhängig im ersten bis dritten Lebensjahr.
Nach der Paarung häuten
sich die Weibchen und entwickeln dabei zwischen den Laufbeinhüften einen
Brutraum, der als Marsupium
bezeichnet wird, und legen in diesen die Eier ab (z.B. 10-70 bei der
Kellerassel) Die eitragenden Weibchen scheiden eine Flüssigkeit ins Marsupium
ab, in der sich die Eier wie in einem „tragbaren Aquarium“ entwickeln können.
Die Jungtiere schlüpfen nach 40 bis 50 Tagen und werden dann freigesetzt.